
Eine sichere Basis für Herdenschützer
Seit der Rückkehr der Wölfe werden Herdenschutzhunde allzuoft über den grünen Klee, auf dem sie angeblich Probleme von den Herden fernhalten, gelobt. Doch wer kümmert sich um jene Kaukasen, Zentralasiaten oder Kangals, die durch schlechte Haltung oder Vermehrer selbst zu komplizierten Fällen geworden sind? „Secure Base – Kompetenzförde-
rung für Herdenschutzhunde und Halter“ steht für das Konzept des Vereins, den Sissy und Konrad Lippitz bereits seit 20 Jahren führen. Ein Leben für Hunde ohne Lobby.


Einladend duftet es nach Kaffee, doch Sissy Lippitz stoppt vor dem Öffnen der Küchentür noch einmal kurz: „Du bist darauf gefasst, dass dich unser Tican gleich begrüßen wird?“
„Naja“, grinse ich, nun doch etwas verunsichert. Auf der holprigen Fahrt mit Sissy und ihrem Mann Konrad steilbergauf in ihr, wie einen Hochsicherheitstrakt umzäuntes Zuhause
haben wir bereits viel über ihre 20 Herdenschutzhunde geredet. Nicht aber darüber, dass einer davon mit im Haus lebt.
Draußen hatte ich nur einen kurzen Blick über das weitläufige zwei Hektar-umfassende
Gelände mit hohen Zwingerzäunen erhascht. Aufgefallen waren mir lediglich die beiden, im vorderen Gehege ungestüm mit meiner Hündin interagierenden Jungspunde Diana und Torryn.
Im ersten Moment bin ich dann doch erleichtert, als ich sehe, dass der beeindruckende Tican von Wohnzimmer und offener Küche durch ein Gitter getrennt ist. Sissy, die ich feingliedrig
nennen würde, wäre sie nicht so drahtig und irgendwie zäh, lächelt mich aufmunternd an, als sie den 78-Kilo schweren zentralasiatischen Owtscharka herein lässt.
Kurz schnüffelt er an meiner
Jacke und Hose, aufgeregt wedelnd mit seiner halbrund über dem dunklen Rücken gerollten Rute, ich in kurzer Schreckstarre. Für seinen Check stützt er sich mit beiden Vorderpfoten auf meinen Schoss und für
eine Sekunde sehe ich seine bernsteinfarbenen Augen. Weiterer Blickkontakt wird mir durch eine, quer durchs Gesicht gestreifte Zunge verwehrt. „Ein ausgesprochen zarter Kuss,“ stelle ich überrascht fest. Konrad,
der uns den Kaffee serviert, lacht. Nicht sonderlich begeistert folgt der braungefleckte Riese Konrads Aufforderung, in den Garten zu gehen. „Er ist einfach ein Haushund. Alle lieben es draußen zu sein. Er nicht,
er hasst Wärme, er verabscheut Regen und Schnee mag er auch nicht.“

Vom Fensterbrett beobachtet mich, mäßig interessiert, eine Chinese Cruested-Hündin. „Wer bist du eigentlich?“ Sissy muss nicht hinschauen, um zu wissen, wen ich meine: „Unsere Chefin. Bei Belana spuren sie alle“.
Tican hat es sich unterdessen in der Ecke des abgetrennten Wohnzimmerteils gemütlich gemacht. Die Stimme meiner Gastgeberin wird wieder ernster: „Er und seine fünf Geschwister kamen zu uns, weil die Mutter als Zuchtmaschine missbraucht wurde und mit diesem weiteren Wurf überfordert war. Bei ihm wurden bereits im dritten Lebensmonat Bindegewebsschwäche, Sehnenschwäche und Ellbogendysplasie diagnostiziert. Seine Schwester hatte schlimme Darmprobleme. Nachdem wir wussten, dass das zwei Sparbüchsen auf vier Beinen werden, haben wir uns entschlossen, sie nicht zu vermitteln. …..
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