
Donau, wellensurfende Reisegeister
Carola Güldner, 53 Jahre, Journalistin (früher ComputerFoto, PAGE und stern.de) reist mit Hund – und speziell vom Bremer Startup VeloLab angefertigten – Elektro-Cargobike auf den Spuren von „Wölfen-Raben-Herdenschutz“. Gesprächspartner sind Forscher, Landwirte, Jäger, Politiker, Wolfsschützer und Gegner.
Sie trifft Menschen, die sich dem
Thema „Wolf in Deutschland“ mit Leib und Seele verschrieben
haben, die zu Buchautoren und Bloggern geworden sind. Zur Radtour
addieren sich aber auch die Menschen, die Carola Güldner Unterkunft
gewähren und interessante Lebensgeschichten mitzuteilen haben. In
Sachen Reisen mit Hund sammelt die Journalistin mit Yoshi, einer zehn
Monate alten Herdenschutzhündin Erfahrungen auf diesem Weg.
Die zugrunde liegende Fragestellung
beschäftigt sich damit, warum und an welchen Punkten genau sich in
den dichtbesiedelten und agrawirtschaftlich industrialisierten
Ländern wie Deutschland die Gemüter über den Wolf so stark
erhitzen.
Kein Tag, an dem nicht wenigstens ein Google Alert
zum Thema Wölfe eintrudelt.
Ich bin auf meiner Tour
verabredet mit Wolfsberatern (wobei allein schon der Name interessant
ist), mit Wolfsforschern, mit Wolfsfotografen, mit Biologen,
Herdenschutzexperten.
Ich werde Politiker ebenso treffen wie
Jäger, betroffene Landwirte und ich möchte auch Menschen zu Wort
kommen lassen, die persönliche Erfahrungen mit dem Thema haben, weil
sie als angebliche Wolfsgegner von den Befürwortern in sogenannte
Shitstorms gerieten.
Mich interessieren die Wolfsschützer und
ihre Argumente genauso, wie ich die Berichte der Menschen einfangen
will, die tatsächlich direkte Erfahrungen mit Wölfen gemacht
haben.
Tier- und Landwirte, die aktiven Herdenschutz betreiben und
positive wie negative Einsichten mitteilen können, stehen ebenfalls
auf meiner Interviewliste. Manch einer von ihnen hat beispielsweise
gar keinen Ärger mit dem Wolf, sondern mit Politikern und Nachbarn.
Wie passen nun Rabenvögel ins Thema?
Raben sind die
Augen der Wölfe, heißt es bei den native americans. Die Vögel
zeigen den vierbeinigen Beutegreifern mögliche Jagdopfer und haben
dafür den Vorteil, dass ihnen das Buffet eröffnet wird.
Doch
inwieweit trifft das auch in Europa zu?
Dazu befragt Güldner
anerkannte Forscher wie Auguste von Bayern und Thomas Bugnyar. Sie
wird Wolfskenner am Wolfsforschungszentrum in Ernstbrunn von Zsofia
Viranyi, Friederike Range und Kurt Kotrschal treffen. Im Norden
Deutschlands, bei Bremen ist sie mit Christina und Frank Fass vom
Wolfscenter Dörverden verabredet. Wolfsforscherin und Autorin Elli
H. Radinger, Förster und Autor Peter Wohlleben, Wolfskennerin Tanja
Askani, Wolfsbeauftragte Valeska di Pellegrini, und viele andere
namhafte Sachkundige stehen auf der Interviewliste.
Welche
Erfahrungen machen Landwirte, Pferdehalter, Hundebesitzer in den
verschiedenen Bundesländern mit dem Schutz ihrer Herden, erfahren
Sie Unterstützung durch die Behörden, mit welchen Hindernissen sind
sie konfrontiert oder läuft alles bestens?
Was treibt
Wolfsbefürworter und deren Gegner an, sich teilweise derart hitzig
zu bekriegen?
Diese Reise führt von Bayern über Passau nach
Wien und Ernstbrunn, zurück nach Bayern und dann in jedes deutsche
Bundesland. Da ich mit einem Elektro-Cargobike unterwegs bin, geht es
auf
dieser Reise, abseits des Wolfsthemas immer auch um
E-Mobilität, um Lastenräder und natürlich ums Reisen an sich.
Begegnungen mit verschiedensten Menschen ergeben sich
automatisch, denn das Cargobike zieht mit der 10 Monate alten
Gallionshündin Yoshi alle Blicke auf sich.
Über ihre Routen,
Gespräche, Erlebnisse berichtet Güldner in ihrem Blog, auf facebook
und youtube sowie auf komoot.de

